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Auslauf der Hauptschule am Standort Ötlingen                                                        Eigentlich war das Schicksal der Eduard-Mörike-Hauptschule ( EMS ) in Ötlingen schon so gut wie besiegelt. Rückläufige Schülerzahlen und nicht zuletzt die sinkende Akzeptanz von Hauptschulen führten natürlich auch zur Frage, wie es mit der EMS weitergehen soll.                                                                                                             Unter den damaligen Rahmenbedingungen wurde der Beschluss gefasst, die
Hauptschule der EMS, sowie der Alleenschule, am Standort der Alleenschule zusammenzuführen. Insbesondere um die dortige 2-Zügigkeit an der Werkrealschule zu sichern.                                                                                                                            Ab dem Schuljahr 2013 / 2014 sollten alle Schüler in die Alleenschule gehen. Ötlingen hätte somit keine weiterführende Schule mehr gehabt.

Neue Perspektiven nach Landtagswahl                                                                Durch den Regierungswechsel bei der letzten Wahl in Baden-Württemberg ergaben sich durch die Schulpolitik ganz andere Perspektiven. Die bisherigen Beschlüsse konnten keinen Bestand mehr haben, da  sich abzeichnete, dass die Schullandschaft sich auch in Kirchheim grundlegend verändern wird.

Erste Informationen zur Gemeinschaftsschule                                                            In einer gut besuchten Veranstaltung im Oktober 2011 in der Mehrzweckhalle der EMS informierten die Schulleitung, Elternvertreter und das staatliche Schulamt über die neue Schulart „Gemeinschaftsschule“.

Lichtermarsch von Ötlingen und Lindorf zur EMS                                                   Der Wille der Eltern, der Kinder und Jugendlichen, sowie der Einwohner von Ötlingen und Lindorf zeigte sich kurz danach in einem eindrucksvollen Lichtermarsch von der Ortsmitte Ötlingens und Lindorfs zur EMS, an der über 450 Eltern und Schülerinnen & Schüler teilnahmen.

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Immerhin gut 20 % der Kirchheimer Bevölkerung wohnen in den beiden westlichen Stadtteilen und diese rund 8.000 Einwohner sind ein ganz starker Grund für eine weiterführende Schule am Standort EMS.                                                                     Das Thema „Schulstandort“ war und ist in Ötlingen und Lindorf,  nach wie vor, in aller Munde und wird von den unterschiedlichen Gruppierungen der Einwohnerschaft sehr engagiert diskutiert und die weitere Schulentwicklungsplanung kritisch beobachtet.

Positionierung der öbi zu diesem Thema                                                                  Die öbi-Fraktion befasste sich sehr intensiv mit der gesamten Thematik, der neuen Schulform und den sich ergebenen Möglichkeiten.                                                      Darüber wurde deutlich,  dass die Bevölkerung natürlich konkret wissen wollte,  wie die öbi sich zu dem Thema positioniert, die Erwartungshaltung wurde in vielfältiger Weise an die Mitglieder adressiert.                                                                                        Daher entschloss sich die öbi zu einer Informations- und Dialogveranstaltung, um sich ein breiteres Meinungsbild von den Betroffenen einzuholen, dies wurde am 24. April durchgeführt.                                                                                                                     Die Einladung erfolgte mit der Verteilung des „Rotgockel“, dem Presseorgan der öbi, in alle Ötlinger Haushalte. In Lindorf erfolgte die Einladung über einen Flyer einiger Ortschafsräte, außerdem schaltete die öbi eine Anzeige im „Teckboten“.

Informations- und Dialogveranstaltung am 24. April                                            Rund 250 Besucher aus Ötlinger und Lindorfer Bürgerschaft, darunter auch LehrerInnen, Ortschaftsräte, sowie eine erfreuliche Anzahl von Gemeinderäten, folgten dieser Einladung.                                                                                                                 Unter der souveränen und professionellen Moderation von Herrn Willi Kamphausen, dem ehemaligen Rektor der Freihof-Grundschule, gab es eine Menge Informationen und sehr gute Diskussionen.                                                                                         Der Rektor der EMS, Herr Friedemann Korn und die Konrektorin, Frau Melanie Basler, informierten umfassend über die Arbeitsweise und die Ziele von Gemeinschaftsschulen und stellten das erste Grobkonzept für den Standort Ötlingen vor.

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Im Rahmen der Konzeptentwicklung und intensiven Kontakten mit VertreterInnen der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen wurde in intensiver Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern eine Erstkonzeption erstellt.

Die Vorsitzende der EMS-Elternvertretung, Frau Barbara Geiger und die zweite Vorsitzende, Frau Stefanie Hiller-Daginnus,  thematisierten danach weitere Aspekte zu den Themen Verkehrssicherheit, soziale Vernetzung und die Tatsache, dass rund 140 Schülerinnen und Schüler aus Lindorf und Ötlingen gegenwärtig die Schulen in Wendlingen besuchen.

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In den Diskussionen wurde deutlich, dass die Eltern massiv hinter dem Standort Ötlingen stehen und dies mit guten Argumenten begründen können.                           Der Leiter des Schul- Kultur- und Sportamtes der Stadt Kirchheim unter Teck, Herr Gerhard Gertitschke informierte über die weitere Vorgehensweise im Rahmen der Schulentwicklungsplanung.                                                                                                 „In mehreren Workshops werden die Rektoren, zusammen mit den Gemeinderäten und den Ortsvorstehern, Ende April und Anfang Mai an der Thematik arbeiten“, so Herr Gertitschke bei der Veranstaltung.                                                                                   Da das Thema Schulentwicklung sehr vielschichtig ist, wird es sicher einen komplexen Entscheidungsprozess geben.                                                                                       Die Anmeldung zu einer Gemeinschaftsschule muss – so der gegenwärtig neue Stand – zum 1. Oktober 2012 durch die Stadt Kirchheim erfolgen, wobei noch Details oder Ergänzungen bis November 2012 nachgereicht werden können.                                    Der Antrag muss von der Verwaltung der Stadt Kirchheim gestellt werden, dazu bedarf es eines mehrheitlichen Beschlusses des Gemeinderats.
Der Gemeinderat muss selbstverständlich abwägen zwischen den Belangen der Stadt und den Empfehlungen des Schulamtes, ist aber definitiv an keine Empfehlung gebunden !!                                                                                                                      Mit anderen Worten, es ist ausschließlich der Gemeinderat, der über die Anmeldung für eine Gemeinschaftsschule ab dem Schuljahr 2013/2014 für den Standort Ötlingen entscheidet !!                                                                                                                    Mit der städtischen Anmeldung auf Grund eines Gemeinderatsbeschlusses erhöhen sich die Chancen, die finale Entscheidung obliegt letztendlich dann dem Oberschulamt bzw. dem Kultusministerium.                                                                                            In einem weiteren Verfahren untersucht dann eine Kommission den Standort hinsichtlich baulicher Möglichkeiten und inhaltlicher Konzepte.                                     Frau Geiger bat die anwesenden Eltern, ihre Argumente für die Gemeinschaftsschule und den Standort Ötlingen den Gemeinderäten, aber auch den Ortschaftsräten beider Stadtteile, zukommen zu lassen, sie verwies auf die Homepage der Stadt, in der die Adressen der Volksvertreter hinterlegt sind.                                                                  Den anwesenden Ortschafts- und Gemeinderäten wurden aber durch die Referenten und den Eltern im Rahmen der Diskussionen eine Menge stichhaltige Argumente für die Beratungen mit auf den Weg gegeben.

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Sie wurden gebeten, die Ötlinger und Lindorfer Argumente intensiv in ihre Abwägungen mit einzubeziehen.

Die gesamte Lehrerschaft der EMS hat bereits eine gute Vorarbeit zur Erstellung eines Grobkonzeptes geleistet hat und ist hoch motiviert, die Herausforderung für diesen neuen Schultyp anzunehmen.

Die aktualisierte Zusammenfassung der guten Argumente für einen Standort Ötlingen finden Sie in der August-2012-Ausgabe des „Rotgockel 2“ auf dieser Homepage unter der Rubrik „Zahlen, Daten Fakten“ bei „Presseorgan“.

Sowohl die Referenten, der Moderator und nicht zuletzt die Besucher bescheinigten der Veranstaltung einen strukturierten Ablauf, sehr gute Informationen und einen offenen und sachlichen Gedankenaustausch.

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Mit der Veranstaltung ist die öbi einmal mehr ihrem Slogan „Wissen, wo der Schuh drückt“, gerecht geworden.

Der öbi-Vorsitzende Hermann Kik bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere den Referenten und dem Moderator, für die tolle Unterstützung.                                      Besonders dankte er auch den vielen öbi-lern, die bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Veranstaltung tatkräftig und auch finanziell mitgewirkt haben.